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Datum
15.08.2024

Wärmepumpe im Altbau – so lohnt es sich

Wärmepumpen arbeiten umweltschonend und verbrauchen wenig Energie. Doch gilt das auch für das Heizen in älteren Gebäuden? In diesem Artikel erfahre Sie, welche Voraussetzungen für eine Wärmepumpe im Altbau erforderlich sind. Außerdem erklären wir Ihnen, was Sie beim Nachrüsten einer Wärmepumpenheizung im Altbau beachten müssen.

Wärmepumpe
(GettyImages/mjrodafotografia)

Das Wichtigste in Kürze

  • Wärmepumpen ermöglichen umweltschonendes und energiesparendes Heizen und gehören längst zu den beliebtesten Heizsystemen in Neubauten.
  • Bei niedrigen Vorlauftemperaturen, großen Heizflächen und guter Dämmung lohnt sich meist auch der Einbau einer Wärmepumpe im Altbau.
  • Zudem lassen sich Wärmepumpen im Altbau oftmals mit bereits vorhandenen alten Heizkörpern kombinieren.
  • Die Kosten für Wärmepumpen liegen zwischen 20.000 und 50.000 Euro – die BEG bietet attraktive Fördermittel für das Nachrüsten von Wärmepumpen in Altbauten.

Welche Vorteile hat eine Wärmepumpe im Altbau?

Der wesentliche Vorteil einer Wärmepumpe im Altbau ist die Kostenersparnis beim Heizen: Wärmepumpensysteme nutzen die Energie aus Luft, Boden und Grundwasser und versorgen Häuser und Wohnungen kostengünstig mit umweltfreundlicher Wärme. Zudem sind moderne Wärmepumpenheizungen äußerst leise im Betrieb, weiterhin sind die Heizsysteme kaum fehleranfällig und benötigen in der Regel keine aufwendige Wartung.

Zwar sind die Kosten für Wärmepumpen derzeit höher als für klassische Gas- oder Ölheizungen, dafür gibt es aktuell attraktive Förderungen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)für das Nachrüsten von Wärmepumpen in Altbauten. Außerdem rechnen Experten in Zukunft mit sinkenden Kosten für die Anlagen und die Installation der Heizsysteme. Sprich: Die Investition in eine Wärmepumpe im Altbau zahlt sich langfristig aus.

Schon gewusst: Mit einem einfachen Test finden Sie heraus, ob sich in Ihrem Altbau eine Wärmepumpe nachrüsten lässt. Hierfür müssen Sie die Vorlauftemperatur an besonders kalten Tagen auf eine Temperatur zwischen 45 und 50 Grad Celsius stellen. Wird es in der Wohnung schön warm, kann sich eine Wärmepumpe im Altbau lohnen.

Welche technischen Voraussetzungen sind für den Betrieb von Wärmepumpen im Altbau erforderlich?

Damit sich das Nachrüsten einer Wärmepumpe im Altbau auch lohnt, müssen einige technische Voraussetzungen erfüllt werden. Zu den wichtigsten Voraussetzungen für Wärmepumpen im Altbau gehören unter anderem:

  • ausreichende Dämmung
  • niedrige Vorlauftemperaturen
  • große Heizflächen
  • bauliche Gegebenheiten

Eine gute Gebäudedämmung ist wichtig, um den Wärmeverlust so niedrig wie möglich zu halten. Neben einer ausreichenden Dämmung von Fassade und Dach können moderne Türen und Fenster dazu beitragen, dass die angenehme Wärme in der Wohnung bleibt. Doch aufgepasst: Gut isolierte Fenster und Türen sind luftdicht – vergessen Sie nicht regelmäßig zu lüften, um Schimmelbildung vorzubeugen.

Zusätzlich kann eine Dämmung des Kellers sinnvoll sein, um die Wärmeverluste im Haus zu minimieren. Fakt ist, je besser ein Objekt gedämmt ist, desto weniger Wärme kann von innen nach außen verloren gehen. Bei geringem Wärmeverlust muss eine Wärmepumpenheizung im Altbau weniger leisten, was wiederum zu einer niedrigen Vorlauftemperatur verhilft.

Niedrige Vorlauftemperaturen lassen sich durch ein passendes Wärmeverteilersystem der Heizung erreichen. Wärmepumpen im Altbau mit Fußbodenheizung gelten als besonders effizient, da die Wärme über große Heizflächen im Raum verteilt wird. Auch Wand- und Deckenheizungen bieten eine große Heizfläche und verhelfen somit zu einer geringeren Vorlauftemperatur, während mehrere Heizungen lediglich kleine Flächen erwärmen können.

Zudem spielen die baulichen Gegebenheiten eine wichtige Rolle bei der Wahl der Wärmepumpenheizung im Altbau. Je nach Bundesland müssen bestimmte Abstandsregelungen zwischen Wärmepumpenanlage und Grundstücksgrenze eingehalten werden. Das gilt vor allem für sogenannte Erdwärmepumpen, die das Erdreich als Wärmequelle nutzen.

Ist der Mindestabstand für eine Erdwärmepumpe nicht vorhanden, kann sich eine Split-Wärmepumpe bei der Altbau-Sanierung lohnen. Während für den Einbau einer Erdwärmepumpe eine ausreichende Grundstücksgröße für tiefe Bohrungen erforderlich ist, wird eine Split-Wärmepumpe lediglich mit einem Ventilator im Garten sowie hydraulischen Elementen innerhalb des Gebäudes in Betrieb genommen.

Grundsätzlich lassen sich die technischen Voraussetzungen für eine Wärmepumpe durch zusätzliche Sanierungsarbeiten in fast allen Altbauten schaffen. Wie aufwendig und kostspielig die Sanierungen ausfallen, ist vom Zustand des Gebäudes abhängig. Sind beispielsweise das Dach unzureichend gedämmt oder die Fenster undicht, müssen Sie mit größeren Sanierungsarbeiten für eine effiziente Nutzung einer Wärmepumpe im Altbau rechnen.

Gut zu wissen: Die Vorlauftemperatur beschreibt die Maximaltemperatur der Heizung an den kältesten Tagen des Jahres. Bei Normalbetrieb der Heizung an weniger kalten Tagen ist der Wert weitaus geringer. Die ideale Vorlauftemperatur für das jeweilige Gebäude gibt die sogenannte Heizkurve vor.

Gibt es Förderungen für das Nachrüsten von Wärmepumpen im Altbau?

Der nachträgliche Einbau einer Wärmepumpenheizung im Altbau kann je nach Zustand des Gebäudes teuer sein. Das Gute: Als umweltschonende Heiztechnologie wird das Nachrüsten von Wärmepumpen im Altbau staatlich gefördert. Bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sind Fördermittel bis zu 30.000 Euro (maximal 70 Prozent) für Einfamilienhäuser möglich.

  • Die staatlichen Förderungen für den Einbau von Wärmepumpen sind derzeit wie folgt:
  • 30 Prozent Basisförderung für den Einbau einer Wärmepumpe
  • 30 Prozent Einkommensbonus für Haushalte mit geringem Einkommen
  • 20 Prozent Geschwindigkeitsbonus für den Austausch betriebsfähiger fossiler Heizanlagen
  • 5 Prozent Effizienzbonus für die Installation von Erd-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen oder Luft-Wasser-Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln

Wärmepumpen im Altbau lassen sich auch mit vorhandenen Heizungen kombinieren. Eine Lösung ist die Hybridheizung mit ergänzender Wärmepumpe zur bereits vorhandenen Heizung. Alternativ haben Sie die Möglichkeit, die alte Heizanlage durch eine geeignete Wärmepumpenheizung ersetzen zu lassen.

Fazit: Wärmepumpe im Altbau als nachhaltige und kosteneffiziente Heizlösung

Wärmepumpen sind nachhaltig und energieeffizient und gehören zu den beliebtesten Heizsystemen in Neubauten. Doch auch das Heizen mit Wärmepumpen im Altbau kann sich lohnen, hierfür ist eine gute Gebäudedämmung jedoch unverzichtbar. Wollen Sie eine Wärmepumpe im Altbau nachrüsten, empfehlen wir, eine fachkundige Beratung in Anspruch zu nehmen. Denn nur wenn die erforderlichen Voraussetzungen erfüllt sind, kann eine Wärmepumpe im Altbau effizient und kostengünstig arbeiten.

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